Hydrotherapie Wassertreten – die heilende Kraft des Wassers

Eine der beliebtesten Kneipp-Anwendungen: Wassertreten. Zurecht. Denn der Storchengang durch das kalte Wasser regt am Tag Kreislauf und Durchblutung an und wirkt am Abend beruhigend. Das Beste? Wassertreten geht fast immer und überall.

Wassertreten

Schon mal eine „Tasse Kaffee der Naturheilkunde“ probiert? So wird Wassertreten unter Kneipp-Anhängern auch bezeichnet. Tatsächlich regt der Storchengang durch kaltes Wasser am Tag Kreislauf und Durchblutung an und wirkt am Abend beruhigend. Und das Beste? Wassertreten geht eigentlich fast immer und überall.

Wissenswertes über Wassertreten in Kürze:

  • Wassertreten gilt als die populärste Anwendung der Kneipp-Therapie
  • Die methodische Anwendung von Wasser gegen akute oder chronische Erkrankungen wird als Hydrotherapie bezeichnet und ist Teil der klassischen Naturheilkunde
  • Die Kneipp-Therapie gilt als ganzheitlicher Ansatz weswegen sich ihre entspannende Wirkung am besten in malerischen Kneipp-Kurorten entfalten kann
  • Doch auch in der heimischen Badewanne kann man von der erfrischenden, belebend und entspannenden des Wassertretens profitieren

Frau steht im Moor

Kneippen wirkt erfrischend, belebend und entspannend

Wassertreten bzw. Kneippen gilt für Anhänger als ideale Gesundheitsvorsorge da es den Kreislauf angeregt, die Durchblutung fördert und das Immunsystem stärkt. Insgesamt hat Wassertreten eine sehr ausgleichende Wirkung: Es erfrischt am Tag und beruhigt am Abend. Zudem wirkt es sich nachweislich günstig auf den Blutdruck aus und ist ein gutes Training für die Gefäße. Wassertreten wird auch bei der Behandlung von Migräne eingesetzt und hilft bei Stress, Erkrankungen der Atemwege, Krampfadern oder diversen weiteren Beschwerden. Die Anwendungsgebiete der Kneipp-Therapie sind vielfältig und können generell sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung bereits bestehender Erkrankungen angewendet werden.

Kneippkurorte

Damit sich die volle Wirkung des ganzheitlichen Ansatzes einer Kneippkur entfalten kann, braucht es natürlich auch die dazu passende Umgebung. In Deutschland gibt es mehr als 350 Heilbäder und Kurorte, die neben Mineral- und Thermalheilbädern auch spezielle Kneippheilbäder anbieten. Da Bad Wörishofen die erste Wirkungsstätte von Sebastian Kneipp war, gilt der kleine Ort im Allgäu als wohl bekanntester Kneipp-Kurort.

Kneippen zuhause

Die Wasseranwendungen nach Kneipp gelten nicht nur als gesund, sondern lassen sich auch kostengünstig und unkompliziert zuhause in der Badewanne durchführen. Als Alternative oder zusätzlich zum Wassertreten können Sie auch zwei bis drei Minuten über taufrisches Gras laufen. Auch das wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus und ist außerdem ein gutes Mittel gegen chronisch kalte Füße. Nach dem Laufen durch Wasser oder Tau sollten Sie warme Socken anziehen und ein paar Minuten locker gehen.

Das Wassertreten ist die bekannteste Kneipp-Anwendung

Die Kneipp-Therapie ist ein nach dem bayerischen Priester und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp (1821 – 1897) benanntes Behandlungsverfahren. Sie beinhaltet neben Pflanzenwirkstoffen, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen auch Wasseranwendungen wie Waschungen, Wickel, Güsse oder Bäder. Die berühmteste Kneipp-Anwendung ist jedoch das Wassertreten. Dabei passiert eigentlich nicht viel, außer dass man mit hochgekrempelten Hosenbeinen einige Minuten lang nach Storchenart durch kniehohes kaltes Wasser wartet. Wie ein Storch zu gehen bedeutet, dass beim Laufen ein Bein mit herunter zeigender Fußspitze immer vollkommen aus dem Wasser herausgezogen wird. Wenn es nach circa 30 Sekunden frisch an Waden und Füßen wird, sollte man das kühle Nass für kurze Zeit verlassen und das Wasser abstreifen (nicht abtrocknen!). Nach dieser kurzen Erwärmung wird das Prozedere noch einige Male wiederholt. Wichtig ist erst in Wasser zu treten, wenn sich die Füße warm anfühlen.

Bei Kneipp-Kuren gilt grundsätzlich: Sanfte Reize wecken die Lebenskräfte, mittlere Reize stärken sie. Sind die Reize jedoch zu stark, schwächen sie den Organismus. Daher sollten kalte Anwendungen auf kalten Körperstellen vermieden werden. Zwei bis drei Anwendungen am Tag reichen dabei generell aus. Die methodische Anwendung von Wasser zur Behandlung akuter oder chronischer Beschwerden wird auch als Hydrotherapie bezeichnet und ist ein Teil der klassischen Naturheilkunde.

Autor:
Friederike Bannow

Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

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