Ratgeber Wie Warzen entstehen und behandelt werden

Im Märchen trägt die Hexe sie mitten im Gesicht - auf der Nase. Im echten Leben möchte man lieber nicht mit einer Warze gesehen werden. Wie entsteht eigentlich eine Warze und ist sie wirklich ansteckend? Wir sagen es Ihnen. Dazu geben wir Tipps, wie man lästige Warzen richtig bekämpft und am besten vorbeugt.

Warzen behandeln

Wissenswertes über Warzen an Füßen in Kürze:

  • Wie entsteht eine Warze? Meist reicht eine winzig kleine Verletzung, damit humane Papilloma-Viren (HPV) eindringen können. Es entstehen gutartige Wucherungen, zumeist an Händen und Füßen.
  • Ist eine Warze ansteckend? Ja. Ausnahme: Dellwarzen und Alterswarzen, die beide nicht ansteckend sind.
  • Welche verschiedenen Warzen gibt es? Am häufigsten sind Vulgäre Warzen, auch gewöhnliche Warzen genannt. Sie sind etwa erbsengroß. An den Fußsohlen häufig sind Mosaikwarzen (sie breiten sich beetartig aus) und Dornwarzen (auch Plantarwarze genannt, sie wachsen in den Fuß hinein und stechen beim Auftreten).
  • Verschwinden Warzen von allein? Meistens. Sie lassen in aller Regel mit speziellen Pflastern, Lösungen oder durch Vereisen mit flüssigem Stickstoff behandeln.

Selbstbehandlung von Warzen

Hat es sich eine Warze bei Ihnen bequem gemacht, reicht es häufig einfach abzuwarten. Die unschönen Wucherungen an den Füßen verschwinden meist von allein. Wer nicht warten kann - oder möchte - hat verschiedene Möglichkeiten zur Selbstbehandlung von Warzen. Lösungen, Gele und Pflaster aus der Apotheke nutzen die Wirkung von Salicylsäure, manchmal auch Milchsäure, um die dicke Hornhaut der Warze aufzulockern. Damit die Säure richtig wirken kann, sollte die oberste Hornhautschicht der Warze vor der Anwendung leicht abgetragen werden. Das geht am einfachsten, wenn Sie vorher ein Fußbad machen oder ein Bad nehmen und dann die Hautschicht vorsichtig mit einem Bimsstein arbeiten. Bitte Vorsicht: Die Warze sollte nicht bluten. Anschließend bepinseln Sie die betroffene Stelle. Diese Behandlungsmethode kann einige Wochen oder Monate dauern. Ein Tipp: Schützen Sie bei dieser Methode die umliegende Haut mit einer fettigen Creme wie Vaseline. Die Säure ist aggressiv.

Eine andere Möglichkeit, die Warze zu entfernen: die so genannte Kryotherapie, auch als Vereisen bekannt. Ein Flüssiggasgemisch wird bei diesem Mittel mit einem Applikator auf die Warze gedrückt, um sie bis zur Wurzel zu vereisen. Dadurch bildet sich unter der Warze eine Blase, die nach rund 14 Tagen abfällt. Während dieser Zeit bildet sich bereits neue Haut. Die Anwendung kann etwas unangenehm sein, aber verursacht keine Schmerzen.

Bei allen Behandlungsmethoden gilt: Unbedingt an gründliches Händewaschen nach der Warzenbehandlung denken! Und: Während der Behandlungsphase nicht barfuß in einer gemeinsamen Wohnung umhergehen sowie ein eigenes Handtuch benutzen.

Behandlung von Warzen beim Arzt

Die medizinische Fußpflegerin Tina Köhler aus Hamburg rät: "Am besten lassen Sie die Warze von einem Arzt kürretieren (abschaben). Anschließend wird sie vereist und mit einer Säure oder Lösung behandelt." Vor allem lohnt sich ein Arztbesuch bei schmerzhaften Dornwarzen oder Fußsohlenwarzen. Ein Mediziner kann die Störenfriede schnell und effektiv bekämpfen. Mit einem abtragenden Laser oder einem so genannten scharfen Löffel können Dornwarzen unter Betäubung entfernt werden. Nachteil dieser Behandlungsmethode: Sie kann mit Blutungen und starke Schmerzen verbunden sein. Und: Mit Pech ist für längere Zeit das Auftreten schmerzhaft.

Weitaus weniger schmerzintensiv ist der Farbstofflaser, der die Blutgefäße zerstört, die die Warze versorgen. Diese Variante hat keine Nebenwirkungen - allerdings übernehmen die Krankenkassen in aller Regel nicht die Kosten der Behandlung. 

Relativ neu ist die Anwendung von tiefenwirksamem Infrarot A-Licht. Bei der Bestrahlung mit Infrarotlicht mit vorgeschaltetem Wasserfilter wird die Durchblutung der Warze angekurbelt und körpereigene Abwehrzellen erreichen die Warze besser, um gegen die Viren anzukämpfen. 

Wie kann ich eine Warzeninfektion vermeiden?

In Schwimmbädern und in Umkleidekabinen immer Badeschuhe tragen, Bakterien haben es bei aufgeweichter Haut besonders leicht einzudringen. Im Hotelzimmer liegen in aller Regel Frotteepuschen bereit - die sollten Sie während Ihres Aufenthalts im Zimmer tragen, notfalls eigene Schuhe. In der Sauna immer ein eigenes Handtuch unterlegen. Beim Schuhkauf darauf achten, dass sie möglichst luftdurchlässig sind. Viren haben es leichter bei feuchter Haut durchzudringen. Nach dem Duschen oder Baden die Füße gut abtrocknen und eincremen. So lassen sich kleine Risse in der Haut vermeiden, durch die Viren in die Haut eindringen können.  Und: Halten Sie Ihre Füße schön warm. Kalte Füße, dazu noch schlecht durchblutet, sind für Warzen ein idealer Ort, um es sich gemütlich zu machen.

Grundsätzlich gilt: Je stärker Ihr Immunsystem ist, desto unwahrscheinlicher ist es, sich mit den HPV-Viren zu infizieren.

Wie kann ich verhindern, dass die Warze wiederkommt?

Finger weg von der Warze: Bitte nicht daran kratzen oder schneiden. Die infektiöse Flüssigkeit, die dann austritt, kann weitere Hautbereiche anstecken.  Die tägliche Hygiene ist ebenso wichtig. Trocknen Sie Ihre Füße immer mit einem extra Handtuch ab. Und immer daran denken, gründlich die Hände zu waschen, nachdem Sie die Warze behandelt haben. Socken und Handtücher, die mit der Warze in Berührung waren, waschen Sie mit mindestens 60 Grad.   

Was kann ich tun, damit sich andere nicht anstecken?

Nutzen Sie niemals gemeinsam ein Handtuch oder einen Waschlappen. Und: Laufen Sie nicht barfuß durch die Wohnung. Oft hängt eine Infektion mit der Immunlage zusammen. Erwachsene stecken sich seltener an, Kinder untereinander schon eher. Auch der Kopf spielt eine Rolle: Je mehr man sich vor Warzenviren ekelt, desto eher infizieren sie einen. 

Füße kitzeln

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Diagnose von Warzen

Im Märchen trägt die böse Hexe sie meist mitten im Gesicht: eine Warze. Im echten Leben sind jedoch meist Hände und Füße betroffen. Auslöser sind humane Papilloma-Viren (HPV), die durch winzig kleine Verletzungen in die Haut eindringen. Allerdings bekommt nicht jeder, der mit HPV-Viren in Kontakt kommt, automatisch eine Warze. Begünstigt werden die Infektion mit den HPV-Viren und das anschließende Wuchern von Haut beispielsweise durch nicht-atmungsaktive Schuhe. Auch Menschen, die unter Neurodermitis leiden, sind eher von Warzen betroffen. Ein schwaches Immunsystem ist förderlich bei der Entstehung von Warzen.

Es gibt verschiedene Warzentypen, die sich am Körper wohl fühlen. An den Füßen handelt es sich meist um eine Dornwarze, auch Plantarwarze oder Sohlenwarze genannt. Mosaikwarzen lassen sich - leider - ebenfalls bevorzugt an den Füßen nieder. Sie erkennt man an einer Ansammlung von kleinen, stecknadelkopfgroßen Punkten auf der Haut. Nach und nach bilden diese Punkte eine Art Netz. So schlimm das Entdecken einer Warze für Betroffene auch ist, die gute Nachricht lautet: Die Hautwucherungen sind gutartig. Grundsätzlich sind Warzen eher ein kosmetisches Problem als ein gesundheitliches. Einzige Ausnahme bilden die Dornwarzen. Sie wachsen in die Fußsohle oder den Fußballen hinein und verursachen beim Auftreten starke Schmerzen. Umgangssprachlich werden sie daher auch Stechwarzen genannt.

Meist ist man sich bei kleinen Haut-Wucherungen an den Füßen ziemlich schnell sicher, dass es sich um eine Warze handelt. Dennoch: Bei Veränderungen der Haut sollte man zur Sicherheit immer einen Arzt konsultieren. Ein Hautarzt kann mit geübtem Blick erkennen, ob es sich womöglich um eine krankhafte Veränderung der Haut (Hautkrebs) handelt. 

Autor:
Bianca Schilling

Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“