Zehenfehlstellung Krallenzehen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Bei Krallenzehen sind die Zehen oft so stark gekrümmt, dass Betroffene keinen Kontakt mehr zum Boden haben. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Begleiterscheinung des Spreizfußes handeln. Krallenzehe – wir erläutern mögliche Folgen und Behandlungsmöglichkeiten.
Bei Krallenzehen sind die Zehen oft so stark gekrümmt, dass Betroffene damit keinen Kontakt mehr zum Boden haben. Schwielen, Hühneraugen und Schmerzen sind die unangenehme Folge. Dabei ist das Problem, wie so viele Fußbeschwerden, meist auf das falsche Schuhwerk zurückzuführen und könnte daher einfach verhindert werden.
Kurz gesagt:
- Krallenzehen sind nur selten angeboren. Sie entwickeln sich meist im fortgeschrittenen Lebensalter als Begleiterscheinung eines bestehenden Spreizfußes.
- Oft gelten falsche Schuhe oder Übergewicht als Auslöser dieser häufigen Fehlstellung.
- Für die Therapie von Krallenzehen stehen nichtoperative und operative Behandlungsverfahren zur Verfügung.
- Etwa Tapes, Bandagen oder Gymnastik können Beschwerden lindern.
Behandlung von Krallenzehen
Krallenzehen können zwar anfangs meist noch konservativ behandelt werden. Spezialisten können Fehlstellungen beispielsweise mit Hilfsmitteln wie Tapen oder Bandagen wieder begradigen. Auch Gymnastik und spezielle Schuheinlagen können dabei helfen, den Fuß wieder in seine Ursprungsform zu bringen bzw. einer stärkeren Ausprägung der Krallenform entgegen zu wirken. Wenn Formveränderungen und Schmerzen im Bereich der Füße auftreten, ist es daher wichtig, schnell einen Arzt zurate zu ziehen. Denn im fortgeschrittenen Stadium eines Krallenzehs ist ein operativer Eingriff meist nicht mehr vermeidbar. Hierbei schieben sich die benachbarten Zehen schmerzhaft über- und untereinander. Um solch eine knöcherne Fehlstellung zu korrigieren, ist eine Operation erforderlich. Die OP-Kosten trägt dabei in der Regel die Krankenkasse. Da es sich um eine Standard-OP unter ambulanten Bedingungen handelt, sind die OP-Erfahrungen der Betroffenen meisten sehr gut. Trotzdem ist ein operativer Eingriff nicht das, was sich die meisten am Ende ihres Fußleidens erhoffen. Einem Krallenzeh können Sie generell am besten dadurch vorbeugen, indem Sie möglichst viel barfuß laufen und die schicken High-Heels nur in Ausnahmefällen aus dem Schrank holen.
Der Krallenzeh entsteht meist aufgrund von Instabilität
Wenn die Füße bei jedem Schritt schmerzen, kann das Leben zur Qual werden. Und mehr als 50 Prozent aller über 50-Jährigen leiden immer wieder unter Beschwerden beim Laufen. Denn Schmerzen und Schwielen im Bereich der Grundgelenke, sowie der zweiten und dritten Zehen, liegt in der Regel eine gestörte Mechanik des Vorfußes zugrunde. Diese geht meist mit einem Spreizfuß, einem Hallux valgus bzw. einem schief stehenden Großzeh, sowie Hammer- oder Krallenzehen einher. Im Gegensatz zum Hammerzeh, bei welchem das Zehenmittelglied nach oben und das -endglied hammerartig nach unten zeigt, ist bei der Krallenzehe nur das Mittelglied krallenartig nach unten gebeugt. Die Zehen verlieren durch die starke Krümmung manchmal sogar den Bodenkontakt. Beim Spreizfuß sinkt das Quergewölbe des Fußes ab, wodurch der Vorderfuß breiter wird. Aufgrund der dadurch entstehenden Instabilität versuchen sich Betroffene mit den Zehen festzukrallen und so wieder stabiler zu stehen.
Meist sind der zweit und/oder der dritte Zeh betroffen
Sowohl Hammer- als auch Krallenzehen machen sich durch Schwielen und Schmerzen im Bereich der Grundgelenke der zweiten und dritten Zehe bemerkbar. Die Zehen werden durch die Krümmung kürzer, weshalb sie mehr Platz in der Höhe des Schuhs benötigen. Da die Zehenmittelgelenke permanent an die Schuhdecke stoßen, entwickeln sich chronische Druckstellen und Hühneraugen. Zu Anfang dieser Fehlstellung sind diese Probleme meist nur rein kosmetischer Natur. Insgesamt nimmt die Deformation der Zehen im Verlauf aber langsam und stetig zu. Je länger die Fehlstellung besteht, desto mehr verkrüppeln die Zehen. Es kann dabei zu Überlagerungen kommen. In selteneren Fällen können die Zehen gar aus dem Grundgelenk heraus rutschen, was eine Operation unausweichlich macht.
Ursache sind oft die falschen Schuhe
Krallenzehen können genetisch vorgegeben sein oder sich infolge einer rheumatoiden Arthritis entwickeln. In den meisten Fällen entstehen sie aber aufgrund unpassender Schuhe oder wegen Übergewicht. In zu engen oder hohen Schuhen oder bei zu großem Gewicht verstärkt sich der Druck auf den Vorfuß. Die Zehen stoßen vorne in den Schuhen an und verkrümmen sich. Schon bei Kindern bzw. Babys können daher die Weichen für gesunde und beschwerdefreie Füße im Erwachsenenalter gestellt werden. Denn selbst Babys oder Kleinkinder tragen meist schon Schuhe in der falschen Größe. In zu kleinen Schuhen wird der Kinderfuß eingestaucht – in zu großen haben sie keinen Halt und versuchen daher, sich darin festzukrallen. Spezielle Messgeräte oder selbst angefertigte Schablonen helfen Ihnen dabei, die richtige Größe für Ihren Nachwuchs zu finden.
Hinweis zu medizinischen Beiträgen:
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